Shunga (春 画, Frühlingsbilder, auch Shunbon: 春 本, Frühlingsbücher) stellen einen japanischen Oberbegriff der Meiji-Epoche für erotische Kunst in vielfältiger Form dar. Den Shunga vorangegangen sind die sogenannten Makura-e (枕 絵, Kopfkissenbilder) der Edo-Zeit. Hauptsächlich sind heute Shunga und Makura-e als Holzschnitte, oder auch als Handzeichnungen erhalten. Neben erotischen Formen wurden auch eindeutig sexuelle Darstellungen thematisiert, diese sowohl zum Zweck der Unterhaltung als auch zur Belustigung sowie als Vorbilder und interessanterweise auch in der Funktion als originelle Talismane. Trotz offiziellen Verbots florierten Herstellung und der Verkauf dieser meist expliziten Darstellungen, wohl meist unter Billigung der Obrigkeit und sofern der Verkauf nicht zu offenkundig betrieben wurde (anders wäre auch die weite Verbreitung kaum zu erklären). Der hohe Popularitätswert ließ auch sehr namhafte Ukiyo-e-Künstler an diesem Sujet partizipieren, so z. B. Katsushika Hokusai, Suzuki Harunobu, Hiroshige Utagawa etc.